Liebe Leserinnen und Leser unseres Newsletters,
nun haben wir es höchst
amtlich: Bayern bietet seinen Schülerinnen und Schülern an 172 Schulen die
Möglichkeit den europäischen Computerführerschein (ECDL) zu erwerben. Bei über
6.100 bayerischen Schulen betrifft das somit 2,8% unserer Schulen. Durch eine
Anfrage des Landtagsabgeordneten Günther Felbinger (FW) wurde die Anzahl der
Schulen, die den europäischen Computerführerschein ermöglichen, bekannt -
vielen Dank! (Antwort des Kultusministeriums).
Vielleicht erinnern Sie sich:
Im November 2014 hieß es "Rahmenbedingungen
für gute Medienbildung an bayerischen Schulen kontinuierlich verbessert"
(Details)
Dann im März lobte sich das Kultusministerium mir dieser Aussage "Bayern ist Leitregion für den
digitalen Aufbruch. Solide IT-Grundkenntnisse sind für junge Menschen
unverzichtbar" (zur Pressemeldung) Im Zusammenhang mit einer
Rahmenvertragsverlängerung für einen Dienstleister hieß es damals "Mit dem Europäischen
Computerführerschein kann jeder Schüler sein Kompetenzniveau nachweisen."
Und wie soll das bitte funktionieren, wenn es grad mal an weniger als 3% der
Schulen möglich ist?
Warum wird hier scheinbar
gezielt ein Eindruck erweckt, der sich beim näheren Hinsehen nicht mit der
Wirklichkeit deckt? Warum bekennt sich das Ministerium nicht zu den realen
Umständen? Gerne wüsste ich, wie sich Staatssekretär Georg Eisenreich zum
Inhalt dieser Pressemitteilung positioniert. Ob er wirklich die realen Zahlen
vor Augen hatte, als er sich in dieser Weise zitieren ließ?
Sie möchten es ebenfalls wissen? dann klicken Sie hier und fragen in wie folgt:
Sehr geehrter Herr Staatssekretär Eisenreich,
wie vereinbart
sich bitte der Inhalt der Pressemitteilung Nr. 097 vom 25.03.2015 ihres
Ministeriums mit der Tatsache, dass der Computerführerschein an weniger als
3% der Schulen erworben werden kann? Halten Sie den Wortlaut für den
Tatsachen entsprechend passsend gewählt und objektiv formuliert?
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Vielleicht sollten wir demnächst auch einmal folgenden Nebensatz aus selbiger
Pressemitteilung hinterfragen "Auch
in der bayerischen Lehrerbildung hat der ECDL bereits nachhaltig zur
Verbesserung der IT-Kompetenz beigetragen." Haben Lehrerinnen
und Lehrer vielleicht mehr Zugang zum ECDL als ihre SchülerInnen?
Mein Vorschlag für die
Presseabteilung des Kultusministeriums: Handeln und schreiben gemäß der
Pressekodex des deutschen Presserates. Das würde bestimmt nicht nur mir das
Lesen der bestimmt 500 jährlichen Pressemitteilungen deutlich angenehmer
machen.
Ich wünsche eine angenehme und erholsame Ferienzeit!
Herzliche Grüße
Ihr Thomas Becker und das Team der Aktion
gute Schule e.V.
Die Themen des heutigen Newsletters:
Wieder werden zwölf
Mittelschulstandorte aufgelöst

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Obwohl es funktionierende und erprobte
Konzepte gibt, hält die bayerische Staatsregierung am mehrgliedrigen
Schulsystem fest. Nach wie vor selektieren wir in verschiedene Schulsysteme.
Wer nicht ins Raster passt oder zum falschen Zeitpunkt eine schlechtere Note
bekommt, läuft Gefahr ausgesiebt zu werden.
Würde Bayern - wie in anderen Bundesländern längst üblich - auch
Gemeinschaftsschulen zulassen, wären viele der Standorte gesichert.
Wohnortnahe Schulstandorte müssten also nicht geschlossen werden. Hier eine
Aufstellung der zu schließenden Standorte .
Der Bayerischer
Lehrer- und Lehrerinnenverband (BLLV) hat längst in einer ausführlichen Berechnung dargestellt, wie positiv sich das
Gemeinschaftsschulkonzept auf den Erhalt der Schulstandorte auswirken
würde. Fast keine Schulschließungen!
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Gab es Drohungen gegen streikwillige LehrerInnen
Einer
Parlamentarischen Anfrage im bayerischen Landtag folgend, soll es Berichte
geben, dass es in einigen Fällen wegen der Streikteilnahme von Lehrkräften in
diesem Frühjahr zu Einschüchterungen durch die jeweiligen Schulleitungen
gegenüber angestellten LeherInnen gekommen sein soll. So sollen Drohungen über
Vermerke in den Personalakten oder einer Erwähnung der Streikteilnahme im
Arbeitszeugnis vorgekommen sein.
Ferner wird die
Staatsregierung gebeten zu erläutern, wie das Kultusministerium und das
Finanzministeriums sowie die Bezirksregierungen mit den (Personal-)Daten von
Lehrerinnen und Lehrern umgehen, die ihre Arbeitskampfmaßnahme entsprechend
meldeten.
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Erst Eltern sein und dann alles vergessen?
Bei einem unserer letzten Informationsveranstaltungen sagte eine Mutter etwas
besonders erwähnenswertes. Im Anschluss an unsere Filmvorführung, mit der wir
besonders gute Schulkonzepte und Beispiele aus Schulen sowie Expertenmeinungen
zeigten, meinte sie folgendes:
Eigentlich müssten nahezu
alle Eltern bestens vorbereitet sein, auf das, was in der Grundschule auf ihre
Kinder zukommt. Besser noch, auf das, was sie nicht für ihren Nachwuchs möchten:
Gleichmachung! Schließlich lernten die Eltern in den
ersten Lebensjahren ihrer Kinder, dass sich diese absolut unterschiedlich
schnell entwickeln. Manche laufen früher, andere später. Das Sprechen wird dann
erlernt, wenn es so weit ist. Windeln kommen so lange zum Einsatz, bis sie
nicht mehr benötigt werden. Diese Entwicklungsphasen verlaufen für alle ganz
selbstverständlich individuell, unterschiedlich schnell und zu verschiedenen
Zeitpunkten - mitunter sogar in anderen Reihenfolgen. Und dann kommt der Tag
der Einschulung. Mit diesem Zeitpunkt ist alles anders.
Sofern die Schule
sich nicht auf ein modernes pädagogisches Konzept stützt, sitzen die Kleinen -
wie schon ihre Eltern und Großeltern - in Reih und Glied hinter ihren Bänken
und sollen alle zum gleichen Zeitpunkt dasselbe lernen. Keine Unterscheidung
mehr nach verschiedenen Entwicklungsständen. Die Kinder sind ja schulreif und
der Lehrplan ist schließlich zu erfüllen.
Wie schön wäre
es, wenn hier mit eben genau der natürlichen Gelassenheit vorgegangen würde,
wie das in den ersten Lebensjahren selbstverständlich ist. Jedes Kind zu seiner
Zeit, individuell und passend gefördert. Zum Glück haben sich vereinzelt schon
Schulen auf den Weg gemacht diese Strukturen aufzubrechen. Sie legen das starre
Korsett, welches nach wie vor noch in den Köpfen viel zu vieler
Verantwortlicher steckt, ab.
Helfen Sie uns
dabei diese Botschaft ist Land zu tragen. Auch wenn dieses Schuljahr bald zu
Ende ist und die meisten Prüfungen schon geschrieben sind. Das nächste kommt
schon bald. Und es muss sich etwas ändern, wenn alle Talente der SchülerInnen
entdeckt und gefördert werden sollen.
Bitte
unterstützen Sie uns mit Unterstützerstimmen aus Ihrem Familien- und
Bekanntenkreis. Aktion gute Schule ist umso erfolgreicher, je mehr Bürgerinnen
und Bürger dahinterstehen. Es geht um die Zukunft unserer Kinder. Hier
finden Sie einen Textverschlag, den Sie verschicken können. Auch können Sie
uns Personen empfehlen, die wir dann für Sie anschreiben.
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Gefahr durch Hotpants?
Traurig,
wenn diejenigen, die eine Beziehung zu ihren Schutzbefohlenen unterhalten
sollten, mit Maßnahmen der Disziplinierung die Lebenswirklichkeit aus der
Schule aussperren. Ähnlich wie das Verbot von Mobiltelefonen mutet ein Verbot
gegen angeblich zu aufreizende Kleidung junger Frauen an. Wer solche Maßnahmen
ergreift, hat wohl keine Möglichkeiten durch Vorbild und Beziehungskultur
entsprechend einzuwirken.
Wir denken da so
wie die Welt berichtete: "Es ist so heiß, dass so mancher
Quatsch hochkocht".
Wer die Homepage
der Schule besuchte, wo diese Vorfälle bekannt geworden sein sollen, bekam
bis vor einigen Tagen dieses Zitat zu lesen: "In keinem Berufe gibt es so viele Widerwärtigkeiten wie
im Beruf des Lehrers, und unter allen Sterblichen sind die Lehrer die
Geplagtesten." Jetzt ist die Seite "im Umbau" - was
auch immer das bedeutet. Wer wohl das Zitat dort platzierte? Waren es
LehrerInnen oder SchülerInnen?
Zitat aus einem Redebeitrag eines Lehrers zu diesem Thema im
bayerischen Rundfunk: "Man
müsse schließlich auch an die Hormone der Lehrer denken".
Wir sparen uns hierzu jeglichen Kommentar!
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Ankündigung: Fachtagung Inklusion
Unter dem Motto Selbstbestimmte Teilhabe für
alle Kinder findet am 9. und 10 Oktober in Erlangen die Fachtagung Inklusion statt.
„Bayern auf dem Weg zu anderen Kindergärten und zu einer anderen
Elternberatung“ - Vorträge und Workshops von und mit: Prof.Carmen Dorrance,
Hans Wocken, Jacqueline Erk, Torsten Tomaschek, Prof.Clemens Dannenbeck,
Jacqueline Erk und Prof. Dr. Köpcke-Duttler, Gabriele Gabler, Michael
Trägler-Korzin, Prof. Gunther Moll
Ebenfalls mit
dabei:
- Dr.
Elisabeth Preuß, Bürgermeisterin von Erlangen
- Anton
Salzbrunn, Landesvorsitzender der GEW
- Monika
Roemer-Girbig, Bayerischer Elternverband
- Anja
Rosengart, Vorstand Inklusion Bayern
Podiumsdiskussion
mit:
- Prof.Clemens
Dannenbeck
- Prof.
Christina Schenz
- Prof.
Gunther Moll
- Simone
Fleischmann, Präsidentin des BLLV
- Hans
Grillenberger, Schulleiter und GEW
- Thomas
Becker, Aktion gute Schule
- Christine
Primbs, Elternvertreterin und Sprecherin vom Netzwerk Inklusion Bayern
- Vertreter
des Kultusministeriums (angefragt)
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Kurz gemeldet
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Nach wie vor: Bildungsratgeber kostenlos abzugeben.

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reicht), den RATGEBER Bildung (Verkaufspreis 6 Euro). Das Heft entstand 2010
in Kooperation mit dem Deutschen Schulpreis und hat bis heute kaum etwas an
Aktualität eingebüßt.
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Aus dem Editorial: Liebe
Eltern, wir haben ein Heft gemacht für Väter und Mütter, die wollen, dass
ihre Kinder mit Freude zur Schule gehen. Ein Heft, wie wir es selbst gern vor
der Einschulung unserer Kinder gelesen hätten.
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pro Woche - Danke!
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64- 07/2015
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